Erste psychologische Erfahrungen sammelte ich während meiner 2 jährigen Aufenthaltszeit im Drogen-Rehabilitationszentrum Nieschberg in Herisau. Ich machte dabei viele positive heilsame Selbsterfahrungen, sowohl an mir als auch in Gruppenprozessen, welche mich nachhaltig prägten. Diese lebensnahen Erfahrungen konnten ich gleich auch in Gasseneinsätzen in Zürich als auch in St.Gallen weitergeben und erlebte dabei, wie Menschen ohne Hoffnung auf Zukunft und Orientierung neues Vertrauen schöpften und zum Teil vor Ort sich entschieden, aus der Drogensucht auszusteigen und ein neues drogen- und suchtfreies Leben zu beginnen.
Ab 1988 gründete ich und eine Gruppe gleichaltriger einen Verein mit dem Ziel, Menschen im Gefängnis ebenfalls durch die Weitergabe von therapeutischen Lebenserfahrungen und der Botschaft, dass es eine Veränderung der Lebenssituation durch die Aufarbeitung der Vergangenheit gibt, zu motivieren. Wir durften viele ehemalige Gefangene so auf einem konstruktiven und deliktfreien Weg begleiten und es wurden zum Teil ganzen Familiensysteme verändert und erneuert.
1994 wurde ich angefragt, ob ich im besagten Rehazentrum den Bereich Schreinerei und die seelsorgerlich-therapeutschen Begleitungen übernehmen könne, was ich dann auch für einige Jahre tat und gleichzeitig auf dem zweiten Bildungsweg die Matura nachholte und anschliessend Psychologie in Zürich studierte: Schwerpunkt Diagnostik und Beratung, heute klinische Psychologie.